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Glossar
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Der Generalbass
«Oder: Von der Begleitung zur Epoche»
Malen nach Zahlen – Spielen nach Zahlen?
Im 17. Jahrhundert entwickelt sich neben der großen Kunst des Partiturspiels die Kunst des „Generalbassspiels“. Zwei verschiedenen Schulen mit derselben Absicht: ein harmonisches Grundgerüst für eine Melodie zu bieten. Während beim Partiturspiel aus der fertigen Partitur gespielt wird, muss der Generalbassspieler aus einer Basslinie und deren Bezifferung heraus harmonisieren. Er ergänzt Harmonien aufgrund einiger Regeln, die sich aus Stimmführung und aus den unter den Noten stehenden Zahlen ergeben – er „spielt nach Zahlen“.
Es gibt viele Streitigkeiten über Besetzung einer Generalbassgruppe, über die Deutung der Bezifferung und über die Spielweisen in Deutschland, Italien oder Frankreich. Klar ist jedoch, dass diese Technik die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts maßgeblich mitbestimmte – daher auch der Name (nach Hugo Riemann) „Generalbasszeitalter“. Später, in der Phase des „galanten Stils“, verlangt man wiederum nach anderen Klängen und Der Generalbass gerät in den Hintergrund. Dennoch hat er sich bis heute im Bereich der Kirchenmusikausbildung und der historischen Aufführungspraxis bewährt und wird weiterhin praktiziert.