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Der Name Beethoven ist heilig in der Kunst
«Über den Mythos eines Komponisten»
Geht es um Ludwig van Beethovens Bedeutung für die Musikwelt, werden nicht eben wenig Superlative genannt: „O Beethoven! Andere haben vor mir die Größe deines Künstlertums gepriesen, du bist aber mehr als der erste unter den Musikern, du bist die Verkörperung des Heldentums in der ganzen modernen Kunst, du bist der größte und beste Freund der Leidenden, Kämpfenden”, bekannte etwa der Literat, Nobelpreisträger und Musikkritiker Romain Rolland in seiner 1903 erschienenen Beethoven-Biografie.
Das im 19. Jahrhundert entworfene Bild Beethovens als „Kunstheiliger” prägt auch heute noch die Auseinandersetzung mit dem Komponisten. Zugegeben: Beethovens Biografie eignet sich geradezu ideal zur Begründung eines Künstlermythos: der geniale Komponist, der auf seine Umwelt zwar stets einen brummigen bis misanthropischen Eindruck macht, jedoch sein Leben einzig der Musik gewidmet hat und dafür vom Publikum tief verehrt wird.
Bei der Auseinandersetzung mit Beethovens Musik fasziniert auch immer die (etwa seinen Briefen zu entnehmende) Differenz zu seiner Person. Hier liegt im Musikunterricht die Chance, eine etwas differenziertere Perspektive einzunehmen und einen Blick „hinter die Kulissen” des Beethoven-Mythos zu werfen. Der Entwurf eines etwas humaneren Beethovenbildes bietet zudem die Möglichkeit, Beethovens Schaffen weniger als Produkt eines Superhelden, sondern vielmehr als Antwort eines außergewöhnlichen Menschen auf die Fragen seiner Zeit zu sehen. Dem Genie Beethoven täte dies keinen Abbruch. Einen gesunden Umgang mit Beethoven demonstriert etwa der Pianist András Schiff: An Beethoven, so Schiff, fasziniere ihn vor allem dessen Menschlichkeit. Beethoven sei „einer von uns” – und er ergänzt augenzwinkernd: „nur viel besser”.
Autorin der Sendung: Nele Freudenberger
Autor der Arbeitsmaterialien: Michael Göllner