SMS ohne Flash anhören
Andreas Kissenbeck:
Arrangieren
Ein Praxis-Kurs für Anfänger und Fortgeschrittenemehr lesen
Maurice Ravel:
Bolero mehr lesen
Glossar
Zeigen Sie mit der Maus auf einen unterstrichenen Begriff, um hier mehr Informationen zu erhalten.

Die Instrumentation
«Farbfächer der Musik»
Ebenso wie ein Farbberater Tipps zu einem neuen Outfit oder ein Raumausstatter kreative Ideen für die Wände im Wohnzimmer präsentiert, kann ein Komponist durch die Auswahl und Kombination der Instrumente seinen Melodien bzw. seiner gesamten Komposition ein ganz eigenes Gesicht verleihen. Die Verteilung der Stimmen einer Komposition auf die einzelnen Instrumente wird in der Musik als Instrumentation bezeichnet. Neben der eigentlichen kompositorischen Arbeit trägt die Instrumentierung maßgeblich zur Klanggestalt und damit sicherlich auch zum Gelingen bzw. Erfolg eines Werks bei.
Während in der Renaissance die genauen Anweisungen zur Besetzung noch unüblich waren und im Barock oder in der Wiener Klassik mehr oder minder feste Regeln die Zusammenstellung der Instrumente in ihren Gruppen die Klangeindrückte prägten, sind der Instrumentierung im weiteren Verlauf der Musikgeschichte keine Grenzen mehr gesetzt.
Im Jahr 1844 setzte Hector Berlioz mit seiner Instrumentationslehre Grand Traité d’instrumentation et d’orchestration moderne (Die moderne Instrumentation und Orchestration) neue Akzente und versuchte, die Kunst des Instrumentierens zu systematisieren.
Mit Maurice Ravels Boléro aus dem Jahr 1928 bekommt die Dimension der Instrumentation eine ganz besondere Bedeutung, wenn man bedenkt, dass der Komponist eine einzige Melodie über 340 Takte vor allem durch die Auswahl und Kombination der Instrumente abwechslungsreich gestaltet und steigert.
Die Suche nach neuen Klangfarben machte auch die gegenwärtige Filmmusik erst zu dem, was sie heute ist. Auch wenn Arrangieren und Instrumentieren vermeintlich nicht denselben Anspruch wie das eigentliche Komponieren haben, sind gerade diese Künste für den musikalischen Gesamteindruck prägend – vor allem bei Kompositionen mit größerer Besetzung.
So wie ein Bild ohne eine sinnvolle oder bewusste Auswahl der Farben seine Wirkung verfehlt, kann auch eine Komposition unter liebloser Instrumentation leiden – diese SMS short music story bietet also die Möglichkeit, sich genauer mit der spannenden Kunst des Instrumentierens zu beschäftigen.
Autorin der Sendung: Friedrich Kern
Autor der Materialien: Kai Koch
Arbeitsmaterialien zur SMS-Sendung für die Klassenstufen 8-10